Die mentale Geschichte des Schwarzpappelhofes begann vor vielen Jahren in Hamburg mit dem Raum für Kultur im Stadtteil Ottensen. In den späten 80ern wurden dort Kunstwerke junger KünstlerInnen gezeigt im Dialog mit den in einer kleinen Performance von AutorInnen selbst gelesenen Texten. Die angehenden KünstlerInnen umliegender Kunsthochschulen und AutorInnen aus der Hamburger Literaturwissenschaft, die bereits ihre ersten Bücher veröffentlicht hatten, trafen sich, um die Veranstaltungen zu entwickeln.
Es fanden Workshops zu Tanz und Theater statt, die Bewegung basierend auf alten indonesischen Lehren als körperliche Ausdruckskraft der menschlichen Seele erforschten. Dabei ging es um ein tieferes Verständnis der Ursprünge der menschlichen Ausdrucksfähigkeit, um den Ausdruck des wahrhaftigen Momentes, der „im Moment des In–sich–seins“ seine einmalige Gültigkeit hat.
Daraus sind Begegnungen und Gemeinschaften zwischen Menschen entstanden, die in anderen Projekten miteinander weiter gearbeitet haben.
KünstlerInnen haben mit den Energien gearbeitet, die sich in einem Retreat zeigen, und ihre entstehende kreative Arbeit hat wiederum etwas in den Prozess des Seminars zurück gegeben oder Kunstobjekte, die innere Prozesse und Haltungen zeigen, haben als kreative Ausdrucksform in Seminaren mitgewirkt.
In dieser Kulturwerkstatt war die Verbindung von Kultur und Heilen, Schöpferischem und Spirituellem schon angelegt, die jetzt dem Schwarzpappelhof zugrunde liegt.
Diesen einzigartigen Platz im Naturpark Rhein-Westerwald prägt die unmittelbare Verbundenheit mit der Natur. Der ressourcenschonende, nachhaltige und bewusste Umgang mit der Energie von Orten, Menschen und Tieren gehören zu diesem Ort.
In einem solchen Seminar-, Heil, Kultur- und Gästehaus kreativ arbeiten, lehren, lernen und leben zu dürfen, ist ein Geschenk, für das wir sehr dankbar sind und das wir gerne teilen.
Der Hof hat seinen Namen von der selten gewordenen Schwarzpappel bekommen. Sie ist einigen Kulturen noch immer heilig. Mythologisch der Erdmutter geweiht, kann die Schwarzpappel als natürliche Friedensstifterin wirken; sie gilt als Meisterin der passiven Verteidigung, steht für Vertrauen in das Unbekannte und für die höchste Vollendung. Im Mythos ist sie am Eingang zur Unterwelt. Dort besiegt sie den Tod und erinnert die Seelen der Toten, dass der Tod nicht das Ende von allem ist.
In der Medizin gilt die Pappel als Wunden heilend.
Auf dem Hof in Rott steht die Schwarzpappel mit drei Stämmen zwischen Hofplatz und Garten direkt am Teich und verbindet Wasser, Erde, Licht und Wind.